(fra TD 101) | af Torsten Linss (D) |
af dommer Torsten Linss (D)
Von den 25 konkurierenden Aufgaben erwies sich mit 7700 (NL: 1 Lf1) nur eine als
inkorrekt. Es verblieben also 24 Mehrzüger zur Beurteilung. Leider war das Niveau
des Turniers relativ schwach, aber das war zu erwarten. Bekanntlich ist THEMA DANICUM
kein traditionell starkes Mehrzügerjournal (im Gegensatz etwa zu DIE SCHWALBE oder
AKTIV-SCHACH), auch wenn es schon ein Mehrzüger aus THEMA DANICUM mit 11.5
Richterpunkten ins FIDE-Album geschafft hat ...
Bedanken möchte ich mich bei der THEMA DANICUM-Redaktion, daß sie mich nach
1987 und 1991 (jeweils h#s) nun schon zum dritten Mal als Preisrichter eingeladen hat.
Ebenso müssen Hans Gruber und Jörg Kuhlmann erwähnt werden, die mich bei
der Suche nach Vorgängern unterstützt haben.
Beim Studium des Preisberichts wird der Leser eine Vorliebe des Preisrichters für
neudeutsch-logische Aufgaben diagnostizieren. Das ist aber nur bedingt richtig, da ich
auch taktisch orientierten Aufgaben der russischen Schule nicht abgeneigt bin. Leider
fehlten jedoch solche im Wettbewerb. Worauf habe ich bei der Urteilsfindung wertgelegt?
Entscheidend für mich ist eine klar erkenntliche Struktur der dargestellten Idee.
Außerdem muß die gestaltende Hand des Komponisten erkenntlich sein. So hatten
Aufgaben, die mehr oder minder nur aus einer Vielzahl von Nebenvarianten bestanden, keine
Chance im Wettbewerb. Ebenso erging es Aufgaben, bei denen das thematische Hauptspiel in
einem Wust von Nebenspiel unterging, wie z.B. 7761, die zwar eine nette Hauptvariante
hat, die aber leider in zu viel verwässerndem Nebenspiel untergeht.
Bevor ich zum eigentlichen Bericht komme, zwei Anmerkungen zu nicht ausgezeichneten
Aufgaben. 7352: Nowotny nach kritischen Lenkungen der zu verstellenden schwarzen Figuren
ist schon eindrucksvoller dargestellt worden. 7355: "Wegbeugung" der schwarzen
Rochade gibt es bereits in prägnanteren Darstellungen, z.B. 8308 Alois Johandl,
1. Preis, JT Pfälzischer Schachbund 1996/97: Ka6 Tf7 Lc7 Ld1 Sg4 Be6 - Ke8 Ta8 Th2
Lb6 Ba7 Bb5 Bd2 Be5 Be7 Bf5 Bh7. C+ 6+11. #7. 1. Lf3! (2 Lc6#) e4, 2. Le2 (3 Lxb5#) Txe2,
3. Tg7 (4 Tg8#) Kf8, 4. Tf7+ Ke8, 5. Sf6+ exf6, 6. Ld6 ~, 7. Tf8#. Der Kontrapunkt der
weißen Rochade im Hauptplan der 7355 mag neu sein, ist aber zu platitüdenhaft,
um eine Auszeichnung zu rechtfertigen.
7353: Alois Johandl (A) Pr. Thema Danicum 1998/99
|
1. Txc5? Kxc5?, 2. Te5 scheitert sowohl an 1. - Txc5 als auch an 2. - Ld5. Die beiden Hindernisse lassen sich durch 1. Tb8 bzw. 1. f4 ausschalten, aber welches ist die richtige Reihenfolge? 1. Tb8 (2. Sb6+ ~, 3. Td8#) c4, 2. Tb5+ c5 und dann 3. f4 (4. Te5#) scheitert an 3. - cxb3! Richtig ist 1. f4! etc. Schöne, klare Logik mit dem gewissen Pepp. Die beste Aufgabe im Turnier, auch wenn sie in manch anderem Turnier sicher ohne Preis geblieben wäre ... Zeig Lösung |
7699: Michael Schreckenbach & Manfred Zucker (D) HO Thema Danicum 1998/99
|
Läuferopfer mit Phönixersatz aus Tempogründen. Ein gefälliges kleines Stück, das mir insgesamt sehr gut gefallen hat. Zeig Lösung |
7516: A.N. Pankratjev & Dieter Müller (D) RO Thema Danicum 1998/99
|
Systemverlagerung zwecks Drohzuwachs und damit möglicher Erzwingung des Nowotnys. Die Konstruktion ist ordentlich (wie man es eben von DM erwartet), die Idee jedoch ist etwas zu altbacken, weswegen sich die Aufgabe mit einem Lob begnügen muß. Zeig Lösung |
7602: Viktor N. Syzonenko (UKR) RO Thema Danicum 1998/99
|
Nettes Stück, dem auch eine gewisse Logik nicht abzusprechen ist. Aber sind die ersten beiden weißen Züge nun dazu da, die eigene Stellung zu verbessern oder um die schwarzen Bauern auflaufen zu lassen? Zeig Lösung |
7844: Jorma Pitkänen (FIN) RO Thema Danicum 1998/99
|
Ein Echo im Wenigsteiner: ein netter Fund. In der Gruberschen Wenigsteinersammlung fanden sich keine Vorgänger. Zeig Lösung |
Wir danken herzlich Torsten Linss für seine immer grosse Hilfe als Preisrichter.
Spærrefrist: 1. april 2001